FDP-Staatssekretär Richard Drautz besichtigt Firmen im Main-Tauber-Kreis
14.09.2009 16:38
Tauber-Zeitung/Südwest Presse Ulm vom 26. August 2009

Tauberbischofsheim / Lauda-Königshofen
Rohstoffmarkt bricht ein
Im Rahmen der Tagestour von FDP-Staatssekretär Richard Drautz aus dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, standen auch Firmenbesichtigungen auf dem Programm.
Main-Tauber-Kreis. Besichtigt wurden die Firma INAST Abfallbeseitigungs GmbH in Königshofen mit Hauptsitz in Mosbach und die Firma Dürr GmbH.
INAST-Geschäftsführer Gerd Schaller und Prokurist Hörtkorn, Ingenieur für Umwelttechnik, gaben einen Überblick über ihre Aktivitäten in Königshofen, die mit der Übernahme der Firma Knittel vor Ort getätigt wurden. Seit 1975 ist das Unternehmen im Neckar-Odenwald-Kreis, Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie im Main-Tauber-Kreis als Entsorgungsspezialist im Einsatz. Die Entsorgungsbereiche umfassen Privathaushalte, Gewerbebetriebe und Kommunen, Kanalreinigung/Kanal-TV, Flüssigtransporte, Straßenreinigung, die Annahme von Sonderabfall in Zwischenlagern, Elektro-Altgeräte, Altmetalle/Schrott, Altpapierverwertung, Aktenvernichtung, Verpackungsentsorgung, Kunststoffverwertung und Containerdienst mit Absetzcontainer und Abrollcontainer.
Dann führte der Weg zur Christoph Dürr GmbH nach Lauda. Geschäftsführer Christian Dürr erläuterte, dass seine Spezialfirma organische Lösungsmittel recycelt und diese durch Vakuum-Destillation wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführt. Am runden Tisch wurde die aktuelle Lage am Abfallbeseitigungsmarkt besprochen. Die weltweite Wirtschaftskrise mit weggebrochener Rohstoffnachfrage hat zu einem dramatischen finanziellen Niedergang am Rohstoffmarkt zum Beispiel für Papier und Schrott geführt. Auch die wiederverwerteten Materialien finden nur bedingt und zu kaum kostendeckenden Preisen den Weg zurück in den Wirtschaftskreislauf und müssen zwischengelagert werden. Auch der Preisverfall beim Rohöl aufgrund fehlender Nachfrage sorgt für weniger Nachfrage bei Recyclingstoffen, da die Preise für Frischprodukte stark gesunken sind. Zahlreiche kleinere Betriebe sind aufgrund dieser Bedingungen bereits in die Insolvenz geraten.
Erschwerend für die Verwertungsbetriebe ist hierbei die derzeitige Rekommunalisierung von Entsorgungsleistungen durch die immer stärker am Markt vertretenen Eigenbetriebe der Landkreise. Aufgrund des Wegfalles der Mehrwertsteuerpflicht besteht hier ein Ungleichgewicht bei den Leistungen durch den Preisvorteil von 19%. Diese für die private Entsorgungswirtschaft als sehr unfair dargestellte Situation wurde zwischen Staatssekretär Drautz und den Teilnehmern lebhaft diskutiert.
Im Anschluss besuchte der Staatssekretär Drautz noch die Beckstein Winzer e.G. und der gemütliche Ausklang für die Delegationsteilnehmer und Gäste erfolgte in der "Strumpfkapp" in der Altstadt von Lauda.
fdp